norwegen und schweden

Nach einer Übernachtung bei Markus Großeltern und einer Übernachtung zuhause ging es am Dienstag, dem 28. Juni 2016, direkt wieder los. Die zwei Tage nutzen wir um Wäsche zu waschen, einige organisatorische Dinge zu erledigen und einen Großeinkauf in einem deutschen Discounter zu machen, da Lebensmittel in Skandinavien doch einiges teurer sind.

 

Dienstagmorgen, 5 Uhr starteten wir dann von Nordhausen in Richtung Hirtshals, Dänemark. Von dort hatten wir für 17 Uhr die Schnellfähre nach Kristiansand in Norwegen gebucht. Nach einer gemütlichen und reibungslosen Tour kamen wir gegen 15 Uhr am nördlichsten Zipfel von Dänemark an und lagen somit super in der Zeit. Die Überfahrt mit der Schnellfähre "Fjordcat" ist spektakulär und erfordert einen starken Magen. Vorsorglich bekommt man direkt beim Hafen-Check-In Tabletten gegen Übelkeit, die sich als äußerst nützlich erwiesen haben. Nach etwa 2,5 Stunden erreichten wir bei herrlicher Abendsonne norwegischen Boden. 

 

Wir machten uns direkt in Kristiansand auf die Suche nach einem Übernachtungsplatz und wurden am Hafen auch schnell fündig. Auf einem kleinen Parkplatz direkt am Wasser standen einige Wohnmobile und wir gesellten uns einfach dazu, ein perfekter Platz, wie sich im Nachhinein herausstellen sollte. Wir gingen noch in die Stadt etwas essen und wunderten uns etwas über die vielen Menschen auf den Straßen und in den Kneipen bzw. Bars. Es war zwar noch taghell, aber mittlerweile schon spät am (Dienstag.-)Abend. Nun ja, vielleicht war der Mittwoch ein Feiertag. 

 

Am nächsten Morgen absolvierte Markus eine längere Laufeinheit durch die sehr schöne Stadt Kristiansand.. Es waren bereits unzählige Menschen auf den Straßen und es war viel los, es schien ein großes Stadtfest im Gange gewesen zu sein. Gegen Mittag sahen wir den wahren Grund für den Trubel. Die Königsfamilie Norwegens besuchte die Stadt per Boot und fuhr damit direkt vor unserer Nase vorbei. Wir fühlten uns hoheitlich begrüßt. Etwas später legte noch ein großes Kreuzfahrtschiff, ebenfalls direkt vor uns, an. - auch ein sehr imposantes Ereignis. 

 

Nach einem aufregendem Tag in der Stadt fuhren wir am Abend weiter in Richtung unseres ersten Ziels Haugesund, wo Markus beim IRONMAN 70.3 Norway starten wollte. Von Kritsiansand aus gibt es zwei Routen, eine verläuft meistens an der Küste und benötigt noch eine kurze Fähre, die andere geht durch die Berge und ist etwas über 100 km länger. Wir wählten die längere Route, da diese im Endeffekt günstiger ist und von ihrem Verlauf her sehr spektakulär erschien. 

 

Wir fuhren die Bundesstraße 9 nach Norden und übernachteten knapp 30 km vor Evje auf einem kleinen und gemütlichen Rastplatz direkt an einem großen See. Zwei Camper im Zelt und Wohnwagen leisteten uns dabei Gesellschaft. "Rastplatz an Bundestraße" klingt jetzt zwar erstmal nicht sehr romantisch, in Norwegen sieht das allerdings etwas anders aus als in Deutschland oder anderen Ländern. Denn auf der Bundesstraße war, vor allem nachts, kaum Verkehr und es war ein sehr ruhiges und angenehmes Plätzchen für die Nacht. 

 

Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück weiter Richtung Haugesund. Die atemberaubende Landschaft Norwegens ist faszinierend. Mit Bildern kaum wiederzugeben. Nach einem Tunnel in den Bergen begegneten wir einigen Ziegen, die einfach mitten auf der Straße standen. Durch Tunnel in Norwegen zu fahren ist auch ein kleines Abenteuer! Schaut aus als ob jemand ein Loch in den Berg gebohrt und ein paar Lampen an die "Decke" gehangen hat. Am frühen Abend sind wir in Haugesund angekommen. Da wir ein Schild übersahen, hatten wir unser "Lager" zuerst an einem Denkmal aufgeschlagen, wurden aber später darauf hingewiesen, dass hier Campen verboten ist. Also suchten wir später einen neuen Platz und wurden an der Eishalle, wo sich auch direkt die Wechselzone und der Schwimmstart befanden, fündig. Leider hatten wir mit dem Wetter ziemlich viel Pech. Viel Regen kam in den nächsten Tagen vom Himmel und die Temperaturen waren nur um die 12 Grad. Dadurch haben wir leider nicht so viel von der Stadt gesehen. Das schlechte Wetter sollte auch am Wettkampftag nicht aufhören. Markus musste sogar wegen Unterkühlung das Rennen abbrechen. Gegen Mittag wurde es immer besser, aber das nütze nun nichts mehr und enttäuscht und traurig räumten wir zusammen um noch am selben Tag in Richtung Schweden aufzubrechen.

 

Unser Navigationssystem führte uns auf kürzestem Wege Richtung Jönköping in Schweden. In den Bergen Norwegens war es so schön, dass wir uns dafür entschieden hier zu übernachten. Am "Totak"See an der Straße 362 fanden wir einen tollen Rastplatz.. Hier konnten die Männer angeln, die Hunde spielen und wir in einer tollen Idylle schlafen. Da es wieder nicht wirklich dunkel wurde fiel es uns schwer frühzeitig ins Bett zu gehen, obwohl wir vom aufregenden Tag ziemlich müde und kaputt waren. 

 

Da sich die Fahrt durch die kurvigen Landstraßen etwas zog, haben wir nochmal am Montag den 04.07.16 in Schweden an der Ostsee einen Schlafplatz gesucht. Bei Resö, auf der Resövägen, haben wir einen kleinen Wanderparkplatz entdeckt. Hier schien es außer vielen kleinen Brücken und süßen Orten nichts weiter zu geben. Perfekt zum übernachten und zum trainieren. 

Gut ausgeruht und gestärkt ging es am Dienstag nach dem Frühstück weiter.

Nachdem sich Markus das Kartenmaterial des Ironman 70.3 Jönköping runtergeladen hat, sind wir direkt zu einem kleinen Ort Namens Kaxholmen gefahren. Hierdurch verlief die Radstrecke und Markus konnte somit die Strecke gut besichtigen. An einem kleinen See durften wir einige Tage stehen. 

 

Am Freitag sind wir dann direkt nach Jönköping gefahren, um uns wieder an der Wechselzone bzw. am Schwimmstart einen schönen Platz zu suchen. Diesen fanden wir auch direkt im Zentrum der modernen Stadt. Den Schwimmstart konnten wir vom Wohnmobil aus sehen und die Expo und der Zieleinlauf waren auch direkt um die Ecke. Leider sollte es auch bei diesem Rennen nicht klappen...Markus musste nach ca 16 km auf dem Rad, wegen einem Platten das Rennen abbrechen. Das war natürlich mehr als bescheiden. Aber was soll man machen... Gefrustet und traurig sind wir Nachmittag gleich wieder los. Während der Fahrt analysierte Markus das Rennen und ärgerte sich über sein anhaltendes Pech. Nichts desto trotz hatten wir tolle tage in Norwegen und Schweden und atemberaubende Landschaften gesehen und nette Menschen kennengelernt. 

Bevor es am 11.07.16 auf die Fähre von Varberg nach Grenaa ging, haben wir noch eine Nacht in Varberg gestanden. Hier fanden wir durch Zufall einen Stellplatz am Stadtrand, bei dem der Gebührenautomat defekt war. So konnten wir kostenlos übernachten und Strom nutzen. Beim Lauf am Morgen haben wir eine schöne Festung und einen tollen Weg am Meer entdeckt, dort sind wir nach dem Frühstück noch hingefahren und haben unseren Hochzeitstag dort ausklingen lassen. Am Abend ging es auf die Fähre von Varberg nach Grenaa die ca. 4h benötigte. 

 

Zusammenfassend können wir sagen, dass Norwegen und Schweden für alle Naturliebhaber und "Wildcamper" ein absoluter Traum sind. Eine ähnliche Reise, mit den gleichen Wettkämpfen ist für nächstes Jahr schon fest eingeplant.